Der Vortrag brillant, die Prognose schwarz. So lässt sich in kürzester Form die Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft beschreiben, die jetzt im Plenarsaal des Frankfurter Rathauses stattfand. Stephan Kramer, nicht nur in Frankfurt - wo er u.a. für Ignaz Bubis s.A. tätig war – eine bekannte Persönlichkeit sprach zum Thema „Freiheit und Sicherheit – ein Widersprich?“.
Der frühere Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, seit wenigen Monaten oberster Verfassungsschützer in Thüringen ließ seine Zuhörer nicht im Zweifel: zum einen schloss Kramer aus, dass Freiheit ohne Sicherheit möglich sei - und zum anderen machte er dem Auditorium unmissverständlich klar, dass Deutschland im Fadenkreuz der Extremisten von ganz links bis ganz rechts stehe. Ein anderes Maß an Sicherheit, das zwangsläufig Einschränkungen mit sich bringe und das „gegenseitig aufeinander achten“ seien unabdingbar, um hierzulande Terror zu verhindern.
Kramer, der das bedrückende Thema virtuos darstellte, begegnete in Stephan Siegler, als Stadtverordnetenvorsteher Hausherr im Frankfurter Parlament, sozusagen einem Kollegen: Neben seinem politischen Ehrenamt – dem die DIG die Nutzung des Plenarsaales verdankte, hat der erste Bürger der Stadt Frankfurt einen Beruf: Er ist Kriminalbeamter.